Dynamisches Licht für den Stadtwerketurm, Duisburg

– ein Wahrzeichen im Wandel

Der Stadtwerketurm ist ein 200 Meter hoher Schornstein der Stadtwerke Duisburg AG in Duisburg, am Rande der Innenstadt im Stadtteil Dellviertel. Er besteht aus vier Rohren, die im Unterschied zu anderen Schornsteinen nicht im Innern einer Stahlbeton- oder ähnlichen Konstruktion verborgen sind, sondern offen liegen. Drei dieser Rohre dienen der Abfuhr der Rauchgase des Heizkraftwerks Hochfeld (HKW I & HKW II & Heizwerk), das vierte Rohr enthält einen Aufzug.

Der 1966/67 errichtete Stadtwerketurm ist ein markantes Bauwerk in Duisburg und gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. Seit November 1999 wird der Stadtwerketurm mit dem Einbrechen der Dunkelheit mit grünen Strahlern beleuchtet. Somit ist dieser Turm nachts weit über die Stadtgrenzen hinweg sichtbar.

Zwischen dem 30.06 und 24.07.2005 leuchtete der Turm mithilfe von Lampenbändern und großen Strahlern in den Farben der World Games (RGB und Gelb).  Zum Bundesligaaufstieg des MSV Duisburg in der Saison 2004/2005 und 2006/2007 erstrahlte der Turm für mehrere Wochen in den Farben Weiß und Blau.

Ende 2012 wurde das vierzig Jahre alte Heizkraftwerk II in Hochfeld stillgelegt, da es die verschärften Immissionsschutzbestimmungen, die ab 2013 gelten, nicht mehr erfüllt und eine Modernisierung mit Kosten von 8 Mio. Euro laut Betreiber nicht wirtschaftlich wäre. Im Zuge des Rückbaus des Kraftwerkes sollte der gesamte Stadtwerketurm demontiert werden, dies war aus Denkmalschutzgründen jedoch nicht möglich. Ab Juli 2016 bis November 2017, wurden die Rauchgasrohre demontiert. Der Sockel und die Stahlträger sind geblieben. Die Leuchteinheit wurde im Mai 2016 wegen der zurückgebeugten Rohre deaktiviert. Seit dem 6. Dezember 2018 wird der nun fertiggestellte Turm wieder grün angestrahlt.

Die Herausforderung für den Lichtarchitekt Peter Brdenk aus Essen war schon vor Beginn der Arbeiten klar. Als Denkmal muss der Turm nach Abschluss der Arbeiten möglichst wieder so erstrahlen wie vorher. Allerdings wurde mit den drei Rauchgasrohren auch eine riesige Reflexionsfläche für die Beleuchtung demontiert. Peter Brdenk kompensierte dies durch geschickte Platzierung unterschiedlicher Leuchtkörper. Eine Kombination von Fassadenstrahlern und direkt abstrahlenden Lichtlinien verleiht der filigranen Stahlkonstruktion bei Dunkelheit die gewünschte Plastizität.

Insta lieferte für die aufwendige Lichtinstallation neben allen Leuchtkörpern auch die komplette Steuerung. Rund 4.500 Meter Kabel versorgen die Leuchten mit Energie und Steuersignalen. Ausgestattet mit einer zentralen DMX-Steuerung lässt sich die gesamte Anlage nicht nur in der Helligkeit, sondern auch in der Farbe einstellen. Denn: alle installierten Leuchten verfügen über eine RGB-Farbmischung. So kann der Stadtwerketurm Duisburg zu besonderen Events auch in einem anderen Licht erstrahlen. Die meiste Zeit allerdings – so gibt es die Denkmalbehörde vor – leuchtet die Duisburger Landmarke im bekannten strahlend hellen Grün.

Die Projektbeteiligten